Roger de Weck

Fotografie (c) Nora Nussbaumer
Roger de Weck ist Autor in Zürich und Sent sowie Gastprofessor am College of Europe in Brügge. Er war Mitglied des Zukunftsrats für Reformen bei ARD, ZDF und Deutschlandfunk, SRG-Generaldirektor, Chefredaktor von «Die Zeit» und «Tages-Anzeiger», Moderator der «Sternstunden Philosophie». Der Freiburger studierte in St. Gallen Volkswirtschaft. 2024 erschien im Suhrkamp Verlag «Das Prinzip Trotzdem – Warum wir den Journalismus vor den Medien retten müssen». Sein Band «Die Kraft der Demokratie» wurde 2020 mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch ausgezeichnet. De Weck sitzt namentlich im Stiftungsrat des Karlspreises Aachen und im Beirat des St. Gallen Collegiums. Er ist Ehrendoktor der Universitäten Freiburg und Luzern.
Welche drei versunkene Wörter sollten wir wieder vermehrt verwenden?
Frischauf, lasst uns im Unterengadin lustwandeln und scharlenzen!
Welches ist Ihre charakteristischste Eigenschaft?
Das Widersprüchliche.
Welche Fehler verzeihen Sie am ehesten?
Die der anderen im Zweifel leichter als die eigenen.
Schreiben Sie einen Gedanken auf oder ein Zitat, dem Sie zustimmen.
«Das Mögliche ist beinahe unendlich, das Wirkliche streng begrenzt, weil doch nur eine von allen Möglichkeiten zur Wirklichkeit werden kann. Das Wirkliche ist nur ein Sonderfall des Möglichen und deshalb auch anders denkbar: Daraus folgt, dass wir das Wirkliche umzudenken haben, um ins Mögliche vorzustoßen.» Friedrich Dürrenmatt, «Justiz»
Wer möchten Sie gewesen sein?
Der Akkordeonist.
Welcher Moment des Tages ist Ihnen der angenehmste?
Am seltensten der frühe Morgen.
Ihr liebster Romanheld / Ihre liebste Romanheldin?
Dubslav von Stechlin in der Mark Brandenburg. Und sein sizilianischer Geistesverwandter Don Fabrizio Corbera, Fürst von Salina. Als Konservative bejahen sie den Wandel.
Welche lebende Person bewundern Sie am meisten?
Gern bin ich beeindruckt, ungern bewundernd.
Gibt es einen Gegenstand, den Sie wie einen Schatz hüten?
Sich an Gegenstände nicht zu sehr zu binden, scheint mir vernünftiger. Das kommt von meinem Sinn für die Fragilität der Dinge und Verhältnisse.
Welches Buch müssen wir aktuell lesen?
Ganz aktuell: David Hesse, Philipp Loser, «Heute Abstimmung! 30 Volksentscheide, die die Schweiz verändert haben». Das Buch erscheint just zum Zeitpunkt, da die Stimmbevölkerung dem Hochmut in Wirtschaft und Politik Grenzen zu setzen beginnt.
«Heute Abstimmung! 30 Volksentscheide, die die Schweiz verändert haben»
David Hesse und Philipp Loser
248 Seiten, Gebunden
Limmat Verlag
Fr. 40.00
ISBN 978-3-03926-081-2