Köbi Gantenbein, 1956 in Samedan geboren, in Malans aufgewachsen, lebt und arbeitet in Fläsch. Er hat bei der Bündner Zeitung das journalistische Handwerk gelernt, Soziologie an der Universität Zürich studiert und sein Studium mit einer Arbeit über die Grafik des Tourismus im Kanton Graubünden abgeschlossen. Touristische Praxis hat er sich als Etagenkellner, Golfcaddy, Skilehrer, Speisewagenkellner und Bademeister angeeignet. Nach dem Studium arbeitete er für den Schweizerischen Nationalfonds und als Reporter bei Schweizer Radio DRS. 1988 gründete er zusammen mit Benedikt Loderer Hochparterre, die schweizerische Zeitschrift für Architektur, Planung und Design. Er ist Präsident der Kulturkommission des Kantons Graubünden, des Bündner Literaturpreises und Musikant im Orchester Bandella delle Millelire und in der Kapelle Alpenglühn. Seine Themen sind Landschaft, Planen, Bauen und Leben in den Alpen und Musik. Köbi Gantenbein hat sich 2022 als Hochparterres Chefredaktor und Verleger pensioniert und seinen Verlag einer Stiftung übergeben, die den Hochparterris gehört. Er nimmt es seither etwas gemächlicher und hat mehr Zeit für die Musik, fürs Lesen und fürs Laufen.

Welche drei Tätigkeiten zeichnen Sie aus?
Holzen, pilgern, zerlegen.

Was ist wichtiger: Musizieren oder Schreiben?
Schreiben.

Ihre liebste Jahreszeit? Und wo?
Der November in Fläsch.

Was packen Sie immer in Ihren Koffer ein?
Pyjama und Robert Walser «Kleine Wanderung», Reclam 1963.

Haben Sie ein Lieblingswort?
Ach je.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Melancholie.

Eine Erfindung, ohne die Sie nicht mehr leben könnten?
Blutdruckpillen.

Bei welchem Ereignis der Geschichte wären Sie gern dabei gewesen?
An der 1. Weltnaturschutz-Konferenz vom 17.-19. November 1913 in Bern als Sekretär von Johann Wilhelm Coaz, Oberforstinspektor und Festredner.

Wo steht das schönste architektonische Gebäude? Und wo das hässlichste?
Die Reformierte Kirche von Martina im Unterengadin; der San Bernardino- und Gotthard-Strassentunnel.

Welches Buch müssen wir aktuell lesen?
Den Roman «Feuerlilie» von Gianna Olinda Cadonau. Lenos Verlag 2023.