Alexander Curtius

Fotografie Mayk Wendt
Ich bin 1961 in Düsseldorf geboren, aufgewachsen im Schwarzwald und in der Nähe von Hamburg. Dann folgten meine Lehr- und Wanderjahre als Schreiner in Hessen. In Wien verweilte ich vier Jahre für das Kunststudium. Fast zwei Jahrzehnte arbeitete ich als Werk- und Kunstlehrer an Rudolf Steiner Schulen in Mannheim und Avrona. Seit fast gleich vielen Jahren bin ich als freischaffender Bildhauer, Möbeldesigner und Kursleiter unterwegs. Nebenbei spiele ich intensiv Saxophon und liebe besonders improvisierte Musik und Jazz. 27 Jahre bin ich nun mit Judith Curtius verheiratet und lebe in Scuol. Mirja und Jon sind unsere beiden feinen und geliebten Kinder.
Trotz backlash habe ich einen eher positiven Blick auf die Zukunft. Das Wichtigste ist für mich eine nachhaltige Lebensform.
Welche drei versunkene Wörter sollten wir wieder vermehrt verwenden?
Luftikus: Weil ich früher eher so einer war und heute gerne wieder wäre.
Ottomane: Ich sitze gerne mit angehobenen Beinen.
Sapperlot: Das erinnert mich an meine Grossmutter.
Was ist wichtiger: Musik machen oder Musik hören?
Am liebsten natürlich machen, aber wenn hören dann am besten live.
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Empathie.
Die faszinierenste Eigenschaft von Holz?
Für mich ist ein Baum das absolute Vorbild für eine nachhaltige Lebensweise. Er ist eine wahre Zellstofffabrik der alle Rohstoffe aus der unmittelbaren Umgebung aufnimmt und gleichzeitig nur das ausscheidet, was für andere Lebewesen existenziell notwendig ist. Gleichzeitig schafft er eine Umgebung in der man sich wohl fühlt und erholen kann. Holz ist der Rohstoff, aus dem ich all meine Ideen realisieren und dem ich jede Form geben kann.
Haben Sie ein Lieblingswort?
Liebe.
Welches Lied haben Sie zuletzt gehört?
«Modjás Katrin» von Mari Boine.
Was schätzen Sie an Ihren Freunden am meisten?
Angenommen zu werden wie ich bin und sich dabei zu Hause zu fühlen. Angeregte und inspirierende Gespräche zu führen.
Ihr Temperament?
Sanguinisch mit einer Prise Melancholie. Cholerisch nur wenn ich mit dem Computer nicht klarkomme.
Sie haben einen Wunsch frei, wen Sie treffen möchten: Wer wäre es und warum?
Rutger Bregman. Sein Buch «Im Grunde gut» hat mich extrem inspiriert und darüber würde ich gerne mal mit ihm diskutieren, philosophieren und dabei ein bisschen die Welt retten.
Tamara Lukasheva. Eine fantastische und originelle Jazzmusikerin aus der Ukraine. Mit ihr würde ich gerne mal eine Jamsession machen und über das Improvisieren reden.
Ihr gegenwärtiger Geisteszustand?
Standby Modus.
Welches Buch müssen wir aktuell lesen?
«Leon und Luise» von Alex Capus. Mein absolutes Lieblingsbuch. Eine Hommage an die Liebe und Resilienz in schwierigen Zeiten.