Adrian Stokar
Fotografie Rotpunktverlag
Adrian Stokar können Sie live erleben mit einer Lesung über das Leben des Arztes und Malers Peter Robert Berry aus dem Buch «St. Moritzer Metamorphosen» mit 20er Jahre Musik von Cinzia - inklusive «2025-er Drink». Das alles am Samstag, 4. Januar 2025 um 17 Uhr im Konzertsaal Scuol Palace in Nairs.
«Zur Literatur kam ich über Umwege. Zuerst Primarlehrer ohne Stelle, dann Student der Pädagogik, Politologie und Soziologie. Aber auch dort bin ich nicht im eigentlichen Fachgebiet geblieben: Abgeschlossen habe ich mit einer Arbeit über den Kulturphilosophen Walter Benjamin. Ich unterrichtete angehende Lehrkräfte und gründete mit einem Freund einen Verlag: die Edition Epoca. Schwerpunkte waren Belletristik, Kulturphilosophie, Literatur. Nach zehn Jahren wechselte ich ins Lektorat von Kein & Aber. Seit bald 20 Jahren bin ich freischaffend als Skriptdoktor und Lektor tätig, seit zehn Jahren auch als Autor. Drei meiner vier Bücher drehen sich ums Engadin. Seit zwei Jahren bin ich vermehrt in Ardez.»
Welche drei versunkene Wörter sollten wieder vermehrt verwendet werden?
Blümerant: wenn Unwohlsein so charmant und lautmalerisch ausgedrückt wird, geht es einem sofort wieder besser;
Hanebüchen: beschreibt die Zeiten, in denen wir leben, treffend, weil auch Unverständnis, Absurdität und Fassungslosigkeit mitklingen;
Liaison: Referenz an den wunderbaren Briefroman «Gefährliche Liebschaften» von Choderlos de Laclos
Welche eine Sache würden Sie gern an sich ändern?
Meinen Hang, mich mit nutzlosen, sinnentleerten Tätigkeiten abzulenken.
Was ist ihr wertvollster Besitz?
Der wertvolle, aber verlorene physische Besitz jener Bücher, die fortlaufend wegen Platzmangel entsorgt werden müssen. Idealerweise überlebt das Ideelle, Geistige.
Worin sind Sie am geschicktesten?
Mich mit nutzlosen, sinnentleerten Tätigkeiten abzulenken.
Welches ist Ihr grösster Fehler?
Mich zu schnell zufrieden zu geben.
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Rhetorische Schlagfertigkeit, die erst noch intelligent ist.
Wann und wo waren Sie am glücklichsten?
Jokerantwort. Es gab einige glückliche Momente, der glücklichste kommt vielleicht erst. Wobei wenn ich die gegenwärtige Weltlage betrachte… (Siehe hanebüchen)
Welches Lied haben Sie zuletzt angehört?
Cinzia: Maybe That’s Why You Love Me?
Welche Tugend halten Sie für besonders überschätzt?
Mannhaftigkeit.
Wenn Sie nicht Sie selbst wären, wer wären Sie gerne?
Mein Teddybär.
Welche Wörter oder Ausdrücke benutzen Sie übertrieben häufig?
Hammer - im Sinne von «super».
Welches Buch müssen wir aktuell lesen?
Kein sehr origineller Vorschlag, gleichwohl ein Hammerbuch: «Die Achse der Autokraten» von Anne Applebaum.
Anne Applebaum
Die Achse der Autokraten
Korruption, Kontrolle, Propaganda: Wie Diktatoren sich gegenseitig an der Macht halten
ausgezeichnet mit dem FRIEDENSPREIS DES DEUTSCHEN BUCHHANDELS 2024
Übersetzung von Jürgen Neubauer
208 Seiten, Gebunden
Siedler Verlag
Fr. 37.50
ISBN 978-3-8275-0176-9